Alltagsheld:innen
Alleine Erziehen: Alltagsheld:innen
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Bundesweite Rechtshotline für Alleinerziehende

von Jana Strahl

Seit Mai 2022 gibt es mit der „Hotline Familienrecht“ ein bundesweites und kostenfreies Beratungsangebot für Alleinerziehende in Deutschland. Ins Leben gerufen wurde dieses Angebot von der 2021 gestarteten gemeinnützigen Stiftung „Alltagsheld:innen“, die sich seitdem intensiv für die Rechte von Alleinerziehenden stark macht. Die Stiftung setzt sich dafür ein, dass Alleinerziehende mit ihren Kindern selbstbestimmt, finanziell wie rechtlich abgesichert und frei von Diskriminierung leben können. Mehr Informationen über die Stiftung gibt es unter  www.alltagsheldinnen.org.

In der vor knapp einem Jahr eingerichteten Rechtshotline Familienrecht beraten Rechtsanwält*innen kostenfrei zu Fragen rund um Unterhalt, Sorgerecht und Umgangsrecht oder das Abstammungsrecht.

Schon drei Monate nach dem Start der Hotline konnte Heidi Thiemann, geschäftsführende Vorständin der Stiftung, eine erfolgreiche Bilanz des Angebotes ziehen: „Die Familienrechtshotline ist bei Alleinerziehenden sehr begehrt, die Nachfrage übersteigt bereits jetzt die derzeitigen Kapazitäten deutlich. Das zeigt, wie groß der Bedarf in diesem Bereich offensichtlich ist, bisher aber vor Ort kaum abgedeckt wird.“

Erschwerter Zugang zu Rechtsberatung für Alleinerziehende

Ein-Eltern-Familien haben strukturell bedingt einen erschwerten Zugang zu passender Rechtsberatung. „Alleinerziehende verfügen durch die Mehrfachbelastung von Erwerbs- und Carearbeit über wenig Zeit und geringere finanzielle Mittel. Sie können sich mit Rechtsfragen oft nicht einfach an eine Anwältin oder einen Anwalt wenden“, sagt Heidi Thiemann. Niedrigschwellige, auf diesen Rechtsbereich spezialisierte Beratungsangebote sind hingegen bisher kaum vorhanden, im ländlichen Raum fehlen sie meist völlig.

Beratungsbedarf steigt seit einigen Jahren

Das Angebot trifft auf einen steigenden Beratungsbedarf: „In den vergangenen Jahren ist zu beobachten, dass der Bedarf nach spezialisierter Beratung in diesem Rechtsbereich deutlich zugenommen hat. Die Ausgestaltung der Betreuung gemeinsamer Kinder nach Trennung wird immer häufiger auch mit rechtlichen Mitteln ausgetragen“, so Thiemann weiter. Eine Ursache dafür ist nach Ansicht der Stiftung u.a. fehlende oder nicht ausreichende rechtliche Beratung von Alleinerziehenden, um frühzeitig ihre Rechte zu kennen und auf dieser Basis passende Lösungen zu finden. Das Angebot kann dazu beitragen, möglichen Belastungen der Ein-Eltern-Familien durch langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen vorzubeugen.

So funktioniert die Rechtshotline

Die telefonische Rechtsberatung ist donnerstags zwischen 17 und 20 Uhr – Feiertage ausgenommen – unter der Rufnummer 0800 – 50 60 600 erreichbar. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter  www.hotline-familienrecht.de gebucht werden. Hier gibt es auch noch weitere Informationen, z.B. zur Vorbereitung auf den Termin.

Text: Pressemeldung Alltagsheld:innen.org vom 07.09.2022, redaktionell bearbeitet